5-Sterne Hotel mit viel Animation!
Es war eine tolle Erfahrung für mich, die 7 Wochen Aufenthalt (Jahresübergang 21/22) in der Fontane-Klinik verbringen zu können. Ausnahmslos waren Ärzte, Therapeuten und Mitarbeiter stets freundlich, fürsorglich, ansprechbar, kompetent und auf mich eingehend.
Das Essen war unglaublich. Jeden Tag gab es für mich eine Leibspeise (z.B. gefüllte Paprikaschoten, Hirschkeule, Rothirschgulasch, Putenrollbraten, Putenkeule, Hühnerkeule, Rouladen, Rotbarsch, Forelle, Fischfilet, Germknödel, Schnitzel usw.). Entscheiden musste man sich erst an der Theke, ob vegetarisch, leichte Kost oder Vollkost.
Über die Weihnachts- und Silvesterzeit gab es eine Festzeitschrift mit Programm. Auf dem kleinen aufgebauten Weihnachtsmarkt wurden an den Ständen Kaffee, Tee, Punsch und viele Kuchensorten (alles kostenlos) bei Musik und großen Feuerschalen ausgereicht. Zu Silvester sollte eine Beamer-Live-Vorführung zum Spektakel am Brandenburger Tor auf großer Leinwand stattfinden, was das Wetter leider verhinderte.
Für Kindere gab es an den Feiertagen oft 2 Theater-vorführungen. Unglaublich!
Mein Einzelzimmer (Bereich Psychosomatik) war hübsch und schlicht eingerichtet, mit einer übergroßen Schrankwand, einem schönen Einbaubett mit Nachttisch, Schreibtisch, Stehlampe, Reichel und Spiegel sowie Teppich, keine Krankenhausatmosphäre. Die Größe des Zimmers entsprach einem kleinen Doppelzimmer im Hotelbereich mit Bad (Dusche). Handtücher wurden oft gewechselt, alle 2 Tage wurde gesaugt und 1 x die Woche Staub gewischt.
Die Anwendungen unterschiedlichster Art (allg. Sport, schwimmen, Nordic-Walking, Bogenschießen, Massage, Fango, Medy-Jet, Ergotherapie-malen-flechten-Holz-Ton, tanzen, Musiktherapie, Entspannungstechniken, Weiterbildungen zu Depression, Angst- und Essstörungen, Schlafverhalten etc. habe ich sehr genossen.
Ich möchte allen Mitwirkenden der Fontane-Klinik ein großes Dankeschön aussprechen und verbleibe mit größtem Respekt!
Jens H.
1 Kommentar
Man kriegt hier auf jeden Fall nicht garantiert das, was auf dem Etikett steht. Rein theoretisch wäre mein Krankheitsbild in das Behandlungsspektrum der Klinik gefallen – deswegen hatte ich diese ausgewählt. Was ich wirklich brauchte war eine Phase der Ruhe in einer vertrauensvollen Umgebung. Als ob die schroffe und teils wirklich inkompetente Behandlung nicht schon gereicht hätte, durfte ich dann monatelang mit den Folgen und Nachwehen des Klinikaufenthalts kämpfen. Die abrupte und frühzeitige Entlassung ohne jegliche therapeutische Anbindung war traumatisierend genug, noch bevor das Ganze Remmidemmi mit dem Entlassungsbericht losging.
So wie die Klinik im Moment operiert, kann ich diese auf gar keinen Fall weiterempfehlen. Es sollte unbedingt an der Fehlerkultur gearbeitet werden – insbesondere zu bemängeln ist, dass es kein unabhängiges System des Beschwerdemanagements gibt.
Es ist verständlich und natürlich, dass Individuen aber auch Systeme versuchen sich selbst aufrechtzuerhalten und sich vor Schaden zu wahren - dies kann aber nicht auf Kosten der Patienten oder des Fortschritts passieren. Und man hat/hatte hier teilweise das Gefühl, dass es noch 1998 ist