Ich war dort, eine Zeit lang. Und ich muss sagen, wenn man sich auf die Therapie, den Umgang mit den Betreuern einlässt und darauf vertraut, dass es besser werden kann, und sich nicht einredet, dass sich nie etwas bessern wird, kann es hilfreich sein.
Die Betreuer geben einem unglaublich viel, setzen sich für einen ein und sind da, wenn man es für sich selbst nicht sein kann - dazu wird viel getan, jedem einzelnen dort ist es wichtig, dass man etwas (für sich) tut und man, egal welches Krankheitsbild, aus diesem Teufelskreis herauskommt.
Die Therapieangebote werden auf jeden einzelnen abgestimmt und durchgeführt, was für einen strukturierten Tag sorgt.
Der Kontakt zu anderen Mitpatienten tut unglaublich gut und man kann sich dort fallen lassen, wenn auch erst nach ein paar Wochen. Wenn es einem schlecht geht, sind alle gleich zur Stelle und wenn Krisensituationen auftreten, arbeitet jeder Mitarbeiter des Teams professionell und strukturiert vor. Es wird sowohl auf die Krise geachtet, als auch auf die anderen Mitpatienten, die dieses mitbekommen und Unterstützung brauchen, weil es durchaus nicht einfach sein kann.
Es wird gefiltert,was einem gut tun kann, man wird manchmal auch einfach zu seinem Glück gezwungen, was man anfangen muss zuzulassen und meiner Meinung nach wird dort sehr gut auf einen aufgepasst, wenn man das manchmal selbst nicht mehr kann.
Das Team arbeitet stark zusammen; setzen sich zusammen, besprechen vieles und versuchen jedem jeweiligen Patienten zu verdeutlichen, was es heißt, mitzuarbeiten, auch mal etwas Gutes in nur einer kleinen Tat zu sehen und geben einem ein wenig Halt. Die Freizeit kann teils selbstgestaltet werden, wenn man es kann, andere widerum bekommen dabei Unterstützung. Mein Gefühl bei dieser Klinik war nicht, dass sie alles schön reden, was man erzählt.
Oft war es authentisch und niemandem wurde die Wahrheit verwehrt. Macht euch selbst euer Bild, anstatt auf nur negative Bewertungen Acht zu geben.
1 Kommentar
Hi, ich war von 1997 bis 1998 fast anderthalb Jahre auch auf Station 2. Wir müssten uns also begegnet sein.
Ich habe 1998 meinen 18. Geburtstag dort gefeiert. Es gab Spaghetti, die wir mit den Händen gegessen haben. Es gab eine irre Schlacht auf der Station.
Ich bin echt schockiert darüber wie die Sachen dort jetzt ablaufen. Ich möchte meine Zeit dort auch nicht missen, ohne wäre ich jetzt nicht mehr da.
Vielleicht können wir uns einmal persönlich austauschen?! Meine E-Mail-Adresse vio.ahrens@web.de.
Wie gesagt wir müssten uns kennen.