Mir wurde diese Klinik empfohlen - man habe nur die besten Erfahrungen gemacht, hieß es im Bekanntenkreis. Allerdings liegen diese Erfahrungen bereits ein paar Jahre zurück...
Vertrauend auf die positiven Beurteilungen, brachte ich meine Mutter, bei der Verdacht auf MS bestand, nach Dietenbronn - was ich jetzt bereue.
Schon bei der Aufnahme hatten wir beide das Gefühl, in einer Welt der Zombies gelandet zu sein - Und das lag nicht etwa an den Patienten im Rollstuhl, sondern vielmehr an den offenbar desinteressierten und arbeitsscheuen Mitarbeitern.
Nach der Anmeldung standen wir im Gang auf der Station herum, drei Leute kümmerten sich um zwei Essenstabletts, niemand beachtete uns, obwohl nicht viel los war.
Die unpersönliche Kälte wurde noch getoppt durch den ignoranten und arroganten Auftritt der Ärztin – Frau Dr. Sabudowa-Mayer. Den Namen erfuhr ich auf Anfrage beim Verlassen der Klinik, nachdem Drau Doktor - grußlos und ohne sich vorzustellen - die Anamnese absolviert hatte (nicht ohne mich vorher aus dem Zimmer zu entfernen, denn auf ihre wiederholte Nachfrage, an die Patientin, WARUM diese denn starke Schwindelgefühle habe, wagte ich zu erwidern, dass wir eben dort angetreten seien, um dies herauszufinden.)
Die Untersuchung war gründlich, die Fachärztin (des Deutschen eher unzureichend mächtig)bewies dann bei der Lumbalpunktion (Laborergebnisse wurden nicht mitgeteilt)leider nicht mehr Kompetenz als im Umgang mit den Patienten: Ihre Versuche, bis zum Rückenmark vorzudrigen, waren selbst für meine überdurchschnittlich schmerzerprobte Mutter ein Martyrium. Man musste schließlich die Chefärztin rufen, welche die Aufgabe auf Anhieb bewältigte.(Leider blieb es bei diesem kurzen Gastspiel einer kompetenten Person.)
Obwohl nicht nur Menschen wie meine Mutter, die seit 50 Jahren unter starker Migräne leidet, nach einer Lumbalpunktion Kopfschmerzen haben, wurden ihr keine Medikamente verabreicht - es wurde nicht einmal angefragt, ob sie denn welche benötige, geschweige denn, dass man sich überhaupt nach Ihrem Befinden erkundigt hätte. Das hielt wohl auch Dr. S.-M. für überflüssig, die meine Mutter mehr im Vorbeigehen über das Ergebnis der LP aufklärte.
Ich musste anrufen, damit mal jmd. nach meiner Mutter schaut - die Antwort war verbunden mit dem Nachsatz - "wenn ich Zeit habe".
Wenn der Patient sich selbst rührt, erfolgt erst einmal die Nachfrage, ob es denn wirklich sein müsse, dass jemand kommt.
1 Kommentar
Und trotzdem kam er wieder! War wohl doch nicht so tragisch.